Freitag, 30. März 2012

noch mehr Gelbes (und etwas Kaffee Fassett)

Nachdem es bei mir in den letzten posts von Gelb nur so wimmelte, leg ich heute nochmal nach und zeige hier einen meiner Lace-Tuch-Klassiker, ungefähr vor 3 Jahren gestrickt
Ich hatte damals ziemlich konkrete Vorstellungen und wollte unbedingt ein dünnes gelbes Stricktuch, konnte aber leider keine Wolle finden, die diesen Vorstellungen entsprach.
Vor allem den richtigen Farbton zu finden war schwierig und so habe ich dann leicht enttäuscht ein fluschiges Mohair in diesem leider etwas zu dotterigen Gelbton nehmen müssen.(Die Farbe kommt auf dem Foto positiv verfälscht rüber!)
Interessanterweise kann ich mich weder an die Wollbezeichnung noch an das verwendete Muster erinnern. Und eigentlich auch gar nicht daran, wo und wie und daß ich das Ganze überhaupt gestrickt habe.

In der Regel erinnere ich mich emotional und immer ziemlich genau, z.B. in welchem Urlaub, in welcher Stimmung oder auch zu welchem Hörbuch ich etwas gestrickt habe. Aber hier seltsamerweise nicht. Ich kann mich einzig an den frustigen Wollkauf erinnern und dass es an dem Tag 10% auf die Wolle in dem Laden gab.
Das Tuch wurde aber höchstwahrscheinlich von mir gestrickt, in diesem Haushalt strickt sonst keiner Lace-Tücher (außer die Kölner Heinzelmännchen waren heimlich zu Besuch?.)
 Lace-Klassiker mit Bordüren an beiden Seiten

Wie geht es euch, habt ihr auch so ein textiles Situationsgedächtnis, wie ich es normalerweise habe? Habt ihr Erinnerngen, die untrennbar mit bestimmten Handarbeitsprojekten verbunden sind?

Ich habe z.B. dieses Kissen vor ziemlich langer Zeit gestickt.
Die Anleitung stammt aus einem herrlich bunten Kaffee-Fassett-Buch, welches ich mal günstig in einem modernen Antiquariat gefunden hatte. Und wenn ich es jetzt wieder finden würde, hätte ich auch ein paar Fotos gemacht....werde ich nachliefern, falls das Buch irgendwann wieder auftauchen sollte.

Einen großen Teil der Kissenplatte habe ich auf einer Sonnenterasse in Südfrankreich gestickt. Das war zu Zeiten, als der Markt für Erwachsenen-Hörbücher noch sehr klein und vor allem auf sehbeeinträchtigte, ältere Menschen abzielte.
Ich hatte aus dem nicht sehr spannenden Angebot der Bücherei einen Umweltaktivisten-Thriller eines amerikanischen Bestsellerautors auf gefühlt 18 Audiokassetten ausgeliehen und tagelang gehört. Die Story war streckenweise ziemlich hahnebüchen, aber das Medium Hörbuch hat mich damals sehr in seinen Bann gezogen. Und so fallen mir in Verbindung mit diesem Kissen immer wieder Szenen aus dem Hörbuch ein, in denen die Protagonisten mit einem PickUp durch die Wüste von Nevada fuhren, um irgendwelche schlimmen Ereignisse zu verhindern....und irgendwie waren dann die Guten plötzlich die Schlechten und irgendwelche Ölbohreinrichtungen gingen in Flammen auf.

Mittwoch, 28. März 2012

MMM 12/12 simple chic

Der Titel heute verspricht vielleicht viel zu viel- manch eine von euch mag hoffnungsvoll an was Japanisches denken.
Oder wurde von der gelben Jacke hierher zu mir gelockt- auch zu früh gefreut, die gelbe Jacke ist einfach und schnöde selbstgekauft.

Trotzdem trage ich heute was Selbstgenähtes.
Am heutigen Mittwoch bin ich mal wieder seit den frühen Morgenstunden in Sachen Baubesprechung unterwegs, da mag ich es gerne unaufdringlich, praktisch und nicht allzu wertvoll. Das Böse lauert auf jeder Baustelle in Form von herausstehenden Nägeln, feuchter Farbe, tropfendem Beton.... da nützt der schützendste Helm nichts....(und überhaupt sehen diese Baustellenhelme immer schrecklich unvorteilhaft aus..)

Heute bin ich deshalb in Begleitung eines meiner heißgeliebten, bequemen sowie simpel und dankbar zu nähenden Basis-shirts.

Ganz klar wurde ich inspiriert von diesem immer wieder schönen Foto:

Meine Basis-Shirts nähe ich nach Modell 106 Burda 2/2011, wobei ich den Schnitt für mich modifiziert habe. Insbesondere der Ausschnitt ist im Originalschnitt völlig langweilig. Und die Ärmel mache ich mir auch gerne immer etwas länger.
Die Shirts.nähe ich immer wieder so nebenbei, sowohl mit der overlock als auch einfach mit dem Elastikstich der strunznormalen Haushaltsnähmaschine. Je nachdem welche Maschine gerade mit einer annähernd passenden Fadenfarbe bestückt ist.
Die Säume steppe ich alle mit einer Naht in dreigeteiltem Zickzackstich ab.

Die Länge des Ausschnittbündchens variiert immer etwas, je nach Stoffqualität. Ich schneide mir einfach einen etwas längeren Jerseystreifen zu und spanne und stecke diesen dann nach Gefühl an....so ergibt sich die richtige Länge meistens von selbst.
Manche Halsbündchen werden allerdings beim Tragen doch etwas weiter, bzw lappen in der vorderen Mitte etwas auf, wenn sich das Shirt an den Oberkörper anpasst.
Hier kann man im Detail sehen, dass der Ausschnitt von außen ganz gut, aber innen nicht ganz so schön geworden ist.

Das sind Shirts der laufenden Produktionsreihe:

Zu bunt????

Ich kann auch anders.
Habe mir aus einem buntgelben Frühlings-billig-Marktsynthetik eines gezaubert und am Samstagmorgen in identischer Kombination schon mal probegetragen. Leider ist das Material am Körper überhaupt nicht trageangenehm.....

Wenn eine von euch heute früh im Nebel auch schon unterwegs mit der Bahn ist und mich bzw meine gelbe Jacke irgendwo hier im Zug leuchten sieht: Komm vorbei, dann gucken wir zusammen bei Catherine, was die anderen MMMs alles Schönes für sich gezaubert haben.

Montag, 26. März 2012

Frühlingsjäckchen 4: erste Hürde fast bewältigt

Während Catherine gestern im Saarland mit leichter Hand mitgemischt und für die FDP einen Platz hinter der Familienpartei reserviert hat, habe ich die sonntägliche Sonne genutzt, um mein Frühlingsjäckchen voranzustricken. War ich etwas faul seit es nicht mehr nur geradeaus ging, habe ich nun aber doch Vorder- und Rückenteil fertig:...und sogar bereits die Knöpfe dran.....einfach so, weils dann schon so wunderbar nach Jäckchen aussieht.
Spätestens beim Bügeln werde ich diese Voreiligkeit natürlich wieder verfluchen.
Ich wurde zu einer richtig kleinen Denkaufgabe genötigt.Und das kam so:
Ich hatte ganz schlau die Blende / Knopfleiste an den beiden Vorderteilmitten gleich mit angestrickt. Immer 7 Maschen glatt rechts. Ich mag das, weil dann der Rand mit den stets rechten Randmaschen schön gleichmäßig wird und man später keine Ansatznaht mit blöden Löchern "drinne" bekommt, weil man die Blendenmaschen aus dem fertigen Gestrick aufnehmen muß.

Das ging auch erstmal ganz wunderbar...dann kam die V-Ausschnittschräge. Da habe ich es zwar nicht im ersten Anlauf,  aber nach ein paar Versuchen doch geschafft, die abzunehmende Masche jeweils so neben dern 7 Blendenmaschen zu plazieren, dass das Muster unauffällig weitergeht.
So weit so gut.
Aber dann kam es mir! Die angestrickte Blende endet dann ja oben am Vorderteil, was wird mit dem rückwärtigen Ausschnitt?
Bislang hatte ich angestrickte Blenden nur bei einer geraden Vorderkante benutzt und da endet diese Knopfblende oben, und die Ausschnittblende wird separart später aus Vorder - und Rückenteil aufgenommen und als Ganzes gestrickt. Kann man das hier erkennen?

Ich hatte rumüberlegt und letztlich beschlossen, die rückwärtige Blende als Verlängerung der Vorderteilblenden nach hinten weiterzustricken und gleichzeitig direkt am Rückenteil anzustricken. 
Das sieht an sich mit dem Quer-Verlauf schön aus. Aber die Naht in der hinteren Mitte  (also dort, wo die beiden nach hinten gezogenen Blenden aufeinandertreffen) ist leider nur sehr, sehr mittelprächtig gelungen. Und auch nicht richtig in der Mitte....

Wellig ist das nicht, das sieht nur auf dem Foto so aus. Aber es ist eben so blöd unordentlich vernäht (und ließ sich im Rahmen meiner Möglichkeiten auch nicht unsichtbarer hinkriegen-ich habs echt versucht).
Ich habe zwar lange Haare, die ich drüberhängen lassen könnte,  aber das ist keine wirkliche Lösung. Ich dachte schon daran, ein Label oder ein Bändchen drüberzunähen, bin aber völlig offen und ganz begierig für bessere Vorschläge. Wer hat eine Idee? Matratzenstich? Hat Kim Hargreaves vielleicht eine Lösung für solch eine Situation?

Heute abend wird bei uns Tatort über die mediathek geguckt und ich fange mit dem ersten Ärmel an.

Und im Lauf des Tages werde ich immer mal wieder nachschauen, wer schon wie weit ist...Catherine hat uns alle wieder zu sich eingeladen.

Mittwoch, 21. März 2012

MMM 11/12 Knotenkleid forever

Ich habe mir ja schon ein paar Knotenkleider genäht, aber dieses ist mein derzeit Liebstes. 
 
Es ist aus einem braunen Nadelstreifenjersey. Eine tolle und selten schöne Qualität vom Maybachufermarkt. Etwas dicker als der übliche Viskosejersey und auch etwas elastischer, aber ansonsten genau so weich. Warum habe ich da bloß nicht mehr von gekauft?
Ich trage meine Knotenkleider an sich ohne Unterziehshirt, einfach ein BH reicht mir.völlig aus. In Ermangelung von nennenswerter Oberweite bin ich da seit jeher recht skrupellos, besitze aber mittlerweile immerhin ein paar BHs. 
Da der Blick aus dem Fenster aber zur Zeit leider immer ein paar Grad mehr verheißt als es dann tatsächlich sind, trage ich derzeit doch ganz gern mein neues Unterkleid drunter.
Melleni hat mir nicht nur meinen tollen blog-Namen sondern mir vor einigen Wochen (oder doch schon Monaten??) diesen herrlich flutschigen und angenehm stretchigen Stoff geschenkt. Liebe Melleni, nochmal vielen Dank für beides!
Von Anfang an war klar, dass ich mir aus diesem Stoff ein Unterkleid nähen wollte. Und als ich dann bei Julia die verarbeiteten Überraschungspaketnieten -inspiriert wurde sie wiederum durch dieses tolle Exemplar bei Tres Julie- bestaunen konnte, war das der Anlaß endlich anzufangen.
Genäht nach meinem T-shirt-Basisschnitt ( modifiziert nach Modell 106 Burda 2/2011) mit einer Rüschenborte untenrum.
Die Idee war natürlich, dass das Unterkleid sowohl an den Ärmeln als auch am Saum malerisch rausschauen soll. Tut es aber nicht ganz so wie geplant, bzw. auf dem obigen Foto nur nach ausführlichem Runtergeziehe. Die Wahrheit sieht so aus und ist vielleicht sogar schief:
 Ursprünglich war das Unterkleid eine ganze Handbreit zu lang. Also habe ich es nochmal gekürzt (nicht einfach pi mal Daumen, nein nein! Sondern so richtig mit Abmessen und Rüsche wieder ab und so!). Nun ist es aber zu kurz geworden....mmmh, muß ich das Knotenkleid halt jetzt etwas kürzer machen....
Diese genau zueinander- bzw. untereinanderpassenden Rocklängen -gern auch in unterschiedlichen Stoffqualitäten- hinzukriegen finde ich ja ganz schön schwierig. Hat jemand dazu einen Tipp?
Bei meiner Größe von knapp 1,60m habe ich bzgl. der Rock- oder Kleiderlänge nicht allzu viel Spielraum. Im Prinzip muß der Saum immer irgendwo in Kniehöhe enden. Alles was länger ist, wirkt schnell matronig und extrem bieder.Und wadenlang geht gar nicht.

Nachdem ich das Unterkleid zunächst so flux fertig hatte, folgte gleich noch ein zweites aus einem korallefarbenen Stoff. Auch eine ungewöhnlich schöne Qualtität, nur mit der Anfang letzten Sommers euphorisch angeschafften Farbe tat ich mir dann doch schwer. Aber als Unterkleid könnte es in der richtigen Länge doch was werden, oder?

Da werd ich mir wohl noch ein schwarzes Knotenkleid dazu nähen. Warum ich so eins bislang noch nicht habe, ist mir sowieso ein Rätsel....

Und als Nachtrag zum letzten MMM möchte ich vermelden, dass ich meinen Rockschnitt jetzt in einer Kopie in Gr. 36 besitze. Ich danke euch für eure Motivation.in den Kommentaren..

Heute am ersten Tag im Frühling bin ich besonders gespannt, wer schon konsequent den Winter abgeschüttelt hat. Bei Catherine kann man wieder alle MMM-Teilnehmerinnen sehen.

Freitag, 16. März 2012

Unverbesserlich 1/2012

Ich habe es wieder getan.
Völlig unverbesserlich habe ich wieder Knderkleidung genäht.

Und weil ich vermute, befürchte, hoffe oder davon ausgehe, dass das nicht das letzte Mal gewesen ist, habe ich dem heutigen post-Titel vorsichtshalber schon mal eine Nummerierung zugefügt.

Es war ja noch ein gutes Reststück Tiger-/Leo- oder animalprint-Jerseystoff von meinem Kudammkleid übrig, von Anfang an hatte ich aus dem Stoff auch ein Kinderkleid eingeplant. (Und ich selber brauche neben dem Kleid nicht noch etwas aus dem gleichen Stoff). Es lag also nahe, das Kinderkleid in Angriff zu nehmen. Meine Tochter (10) wollte genau so eins, wie es Fräulien K. bekommen hat, "nur ohne Rosa".

Diesen Schnitt aus der ottobre 6/2011 fand ich passend, war mir aber nicht sicher wegen der Puffärmel und ob die Kräuselung an der richtigen Stelle sitzt (ottobre verwendet hier natürlich Framilonband- ich kräusele so was einfach mit einem langen Gradstich ein).
Also habe ich aus einem Bestandsstoff (noch aus den gefühlt 5 Jahre zurückliegenden Rosazeiten) ein schnelles Probenachthemd genäht.
Das Kind findet das Nachthemd seltsam lustig. Eine Reminiszens an vergangene Prinzessinentage. Und sie trägt es! Halleluja.

Den ottobre-Schnitt habe ich dann für das Kleid etwas abgewandelt. Die Puffärmel sind zu heftig/wuchtig und der Halsausschnitt ist recht groß, da für eine Art Schalkragen vorgesehen.
Ich habe das Oberteil deshalb einfach mit unserem Basis-T-shirt-Schnitt abgeglichen.
Was man auf den Fotos nicht erkennen kann ist die schöne bogige Ansatz-Linie des Rockteils.
Am vorderen Oberteil habe ich eine Knopfleiste gefakt, heißt einfach nur aufgenähte Knöpfe ohne Knopflöcher. Das Kleid läßt sich ja sowieso einfach über den Kopf ziehen.


Nach diesem Erfolg mütterlichen Nähergeizes war mein Herz komplett offen für weitere Tochterq̶̶u̶̶e̶̶n̶̶g̶̶e̶̶l̶̶e̶̶i̶̶e̶̶n̶wünsche.
Mein zum Hausmantel mutierter Frühlingsstrickmantel hat sich nicht nur zum meistgetragenen Kleidungsstück der letzten Wochen entwickelt sondern sich auch allmorgendlich den Neid meiner Tochter zugezogen.
In der ottobre 6/2011 findet sich auch dieser Bademantelschnitt, den ich ursprünglich mal für meinen Sohn (14) angedacht hatte:

Nun habe ich ihn also doch in Tochtergröße kopiert und ihr den Wunsch nach einem Hausmantel erfüllt:
Zu meiner Freude und auch der des Liebsten, konnte ich hier wieder komplett Stoffe aus dem Lager wegverarbeiten.
Da ich nicht alle Einzehlheiten mit der ̶s̶̶t̶̶u̶̶r̶̶e̶̶n̶ anspruchsvollen Tochter abgesprochen hatte, wollte ich durch Hinzufügen dieses simplen, aber übezeugenden Details die Akzeptanzwahrscheinlichkeit erhöhen:

Hat geklappt!!!!!


Mittwoch, 14. März 2012

MMM 10/12 : einfach Rock

So, heute wird es hier kurz und schmerzlos:
Einfach Alltag, nichts Aufregendes: Schreibtisch, Telefon, trübes Wetter, Auto zur Werkstatt, Kind rumfahren und so Sachen halt.Und heute abend noch ein bißchen gelbe Wolle verstricken.

Da passt mein heutiger Rock genau richtig dazu, man kann ihn auch schick und etwas feiner stylen, aber hier seht ihr eine schnöde Mittwochs-Alltags-Kombination mit Braun.

Der Stoff ist vom Maybachufermarkt. Ich finde er hat was retromäßiges. Und besonders wichtig: Er passt genauso gut zu Schwarz.

Der Schnitt ist mein aktueller Lieblings-Basisrockschnitt aus der ottobre 5/2010. Ich hätte ihn auf den Heftfotos komplett übersehen, bzw. ist der dort im Prinzip sowieso überhaupt nicht richtig zu sehen. Aber zum Glück schaue ich mir auch immer mal wieder die Schnittmusterzeichnungen an.
Er ist wunderbar "halbweit" und schlicht, das Bündchen sitzt gut und Abnäher gibt es nicht. Also:

Ich habe ihn mir in Gr.38 kopiert, aber das ist definitiv zu groß. Jedes Mal muß ich die Röcke an beiden Seiten einige cm enger nähen.
Ich könnte mir den Schnitt natürlich auch einfach mal ne Nummer kleiner kopieren. Aber das sind die Mysterien meines Lebens: Warum mache ich das nicht?????

Den Bund habe ich mit einem Baumwollstoff mit aufgedrcktem Strickmuster verstürzt, das trägt nicht ganz so auf, wie eine doppelte Lage Aussenstoff.
Und ein nahtverdeckter Reißverschluß- hach den sieht man ja kaum......

Und das beige Futter kann man auch hier gleich nochmal wunderbar erkennen. Ich bat meinen Sohn, mich doch bitte nicht so doll von oben zu fotografieren, das sieht ja sogar bei den Topmodels auf dem roten Teppich immer unvorteilhaft aus, also hat er ganze Arbeit geleistet:
Alle anderen 140 MMMs haben sich auch heute wieder hier bei Catherine versammelt. Da schau ich später auch noch vorbei (wenn ich meine Stiefel geputzt habe- hüstel!)

Montag, 12. März 2012

Frühlingsjäckchen 3: nix Weltbewegendes -aber endlich motiviert

Heute bin ich wieder dabei!

Was bisher geschah:
Etwas unmotiviert bin ich in den Frühlingsjäckchen-knit-along gestartet. Hatte nach anfänglicher völliger Ideenlosigkeit dank Dodos Tipp ein wirklich wunderschönes gelbes Garn gefunden und dachte, dass mir damit nun endlich die zündende Idee kommen würde.
Aber was ist los mit mir? Ich blieb weiter ideenlos. Das kenne ich sonst überhaupt nicht von mir.

Karen riet mir, äußerst hilfreich, ein Strickmusterbuch aus der Bücherei zu holen.
Das ist leicht und schnell getan, wenn man eine 10 Jahre alte Hörspiel fressende Tochter hat 

Ein umfangreiches, interessantes Nachschlagewerk, aber schaut mal auf die Verlagsangabe:der  Frech-Verlag: Sofort mußte ich daran denken, wer wohl all die schönen Strickmusterproben gestrickt hat....


 
Viele, viele Strickmuster, ich habe natürlich auch sofort eines für ein weiteres, leider nicht so richtig Frühlingsjäckchen-fähiges Projekt gefunden, habe mich aber beherrscht und keine Wolle dafür gekauft- jetzt soll eine gelbe Frühlingsjacke in Angriff genommen werden. Basta!

Weiter ging es, immer noch seltsam unmotiviert mit einer Maschen- und Musterprobe:
Manche Muster habe ich sofort abgebrochen, andere etwas länger probiert.

Aber leider brachte auch die Probe nicht den entscheidenden Durchbruch und wurde immer länger und länger und länger. Aber zum Glück auch die Erkenntnis, dass die Wolle sich einfach phantastisch verstricken läßt.
Jede Menge Muster- aber einfach nicht genau DAS EINE. Schlußendlich probierte ich ein simples Perlmuster und noch einen Streifen im 2-reihigen Perlmuster. Warum eigentlich auch nicht? Sieht doch toll aus und die gelbe Farbe darf wirken. Und läßt sich angenehm einfach stricken.

Am Ende hatte ich ein ganzes Wollknäuel probeverstrickt (habe ich veraten, dass ich normalerweise meistens überhaupt keine nennenswerte Probe stricke?) und hatte mich schon fast klammheimlich aus dem Knit-along verabschiedet.
Aber trotz allem habe ich  ̶d̶̶e̶̶n̶̶ ̶̶s̶̶c̶̶h̶̶a̶̶l̶ den Probestreifen doch tatsächlich auch noch gewaschen und gebügelt. Sowas habe ich zur Probe definitiv noch nie getan.

Am letzten Sonntag hatten wir unser Vorfrühlings-Nähkränzchen (hier live gebloggt) und ich Glückliche habe von Cat etwas von ihr Selbstgenähtes geschenkt bekommen: Nochmal vielen, vielen Dank liebe Catherine! Es ist ein Kleid, was ich mir so niemals selbst genäht hätte. Aber als ich es anprobiert habe, fühlte ich mich zwar ungewohnt aber so wunderbar mädchenhaft- aufregend das!
Ein frühlingshafter Hauch von Kleid, schaut euch das an:

 schwer zu fotografieren....

Das schreit doch nicht nur nach einem passenden schönen Unterkleid sondern vor allem auch nach einem Frühlingsjäckchen, oder?
So was vielleicht?
 das Foto zeigt den Stand der Dinge vor dem gestrigen Tatort...

Dieses Kleid (und das, welches ich mir im Nähkränzchen selber genäht habe auch) war für mich letztlich der entscheidende Motivationsschub!

Mein Jäckchen also nun schlicht im Perlmuster, Schnitt wird fortlaufend am vorhandenen Lieblingsjäckchen abgenommen, bzw habe ich den Maschenanschlag ganz ordentlich anhand der umfangreichen Probestrickerei berechnet.
Erstaunlicherweise brauchte ich für das Rückenteil 80 M trotz 5-er Nadeln. Gefühlsmäßig hätte ich viel weniger angeschlagen.....Nach dem Bündchen mit 4,5 er Nadeln habe ich jede 10. Masche vertdoppelt. Da bin ich mir nicht so sicher, ob das eine gute Idee war. Bleibt dran- ich werde darüber berichten.

Und vielleicht zeichne ich mir diesmal auch noch einen Schnitt zum Auflegen und Kontrollieren. Ich befürchte nur, dass der Zug dafür schon wieder abgefahren ist.

Ich hoffe sehr, dass die anderen FJKA-Teilnehmerinnen ihre bereits fertigen Jäckchen freundlicherweise noch zurückhalten....Genaueres werden wir heute hier bei Catherine erfahren.

Samstag, 10. März 2012

Stricken ist in (WollLust)

Ja, es steht tatsächlich überall geschrieben: "Stricken ist im Kommen",  "Stricken-Der neue Trend" oder "Die neue Lust am Sricken"
Ich mag das gerne glauben, bin ich doch davon überzeugt, dass es kaum etwas Entspannenderes gibt als das gleichmäßige Hantieren mit Nadeln und Wolle.
Allerdings fehlte mir bislang der persönliche Beweis. In meinem privaten Umfeld stricken die, die sowieso schon immer gestrickt haben. Meine Tochter und ihre Freundinnen beginnen jetzt im Alter von 9 oder 10 Jahren langsam mit Stricken und Häkeln- ich gehe aber davon aus, dass das eher ein altersbedingtes Interesse ist, als der Ausdruck eines neuen Trends.

Cat hat mit ihrem Frühlingsjäckchen-Strick-along etliche Neu- oder Comebackstrickerinnen motiviert, sich an die Nadeln zu wagen. Aber die Leserinnen ihres blogs sind natürlich auch grundsätzlich DIY-affin und tedenziell auch trendunabhängig zu begeistern.

Aber jetzt habe ich plötzlich den Beweis gesehen, völlig überraschend und unerwartet: In "meim" Kiez, fast vor meiner Haustür wurde ein neuer Wolladen eröffnet.

In den letzten Jahren / Jahrzehnten hat ein Wollfachgeschäft  nach dem anderen dichtgemacht. All die kleinen, feinen Wollgeschäfte sind verschwunden. Einzig in der Fadeninsel, dem letzten gutsortierten Biotop in der Oranienstraße oder in der  Handarbeitsabteilung von Karstadt konnte man hier in der Nähe Wolle vor dem Kauf befühlen und anfassen, Farben aneinanderhalten., Strickproben begutachten.

Doch ganz plötzlich und unerwartet stehe ich vor diesem neu eröffneten Wolladen:

Seit Anfang des Jahres gibt es diese Filiale der WollLust hier in Berlin-Kreuzberg in der Mittenwalder Straße 47 schon. 
Ein angenehm übersichtlicher Laden, alles riecht noch ganz neu. Das Sortiment umfasst wunderschöne Wolle mir bislang unbekannter Marken wie  z.B. Schoppel,  Zitron oder Bremont. Zusätzlich Strick- und Häkelzubehör von Knit Pro, Kromski und Clover.
Dekoriert ist der Raum mit unzähligen atemberaubendenen Lace-tüchern (voll gemein!). 
Ein kurzer Blick auf die Preisschilder: 50g-Knäule für moderate 4,- bis 5,-€ aber auch solche, bei denen ich mit Erschrecken feststellte, dass der Strich vor dem Preis nicht etwa ein WollLust-L Logo sein soll, sondern eine 1. Soll heißen. Stränge für 17,90€ (allerdings dann auch 100g):
Der Laden bietet regelmäßig Kurse und Strick- und Spinntreffen an.Infos dazu gibt es hier.

Die WollLust
Mittenwalder Straße 47
10961 Berlin
Öffungszeiten:
Dienstag bis Freitag:
11:00 bis 19:00 Uhr
Samstag:
11:00 bis 17:00 Uhr

U-Bahnstation Gneisenaustraße


Mittwoch, 7. März 2012

MMM 9/2012 Платье для Курфюрстендамм*

Heute könnte ich echt Kudamm gehen..

Nachdem ich mit dem Schnitt Simplicity 7051 so einen überwältigenden persönlichen Erfolg verzeichnen konnte (siehe letzter MMM), habe ich -auf Kosten meines Nachtschlafs- in Gedanken mein Stofflager gescannt, auf der Suche nach elastischen Stoffen, die sich auch für solch eine „sichere“ Nummer eignen könnten. Ich habe wach im Bett gelegen, euphorisch hin- und herüberlegt und auf- und abgewägt. Kennt ihr diese leicht hysterische Vorfreude?

Was bisher geschah:
Im Herbst letzten Jahres hieperte ich nach einem Jersey in Leo-, Tiger-, Geparden- oder welches-Tier-auch-immer-print. Dann; Anfang Oktober postete Melleni und kurz darauf auch noch Catherine: es wurde Raubtierjersey auf dem Maybachufermarkt gekauft- in guter, schwerer Baumwolljersey-Qualität.
Super, oder? Diese blog- Buschtrommeln funktionieren doch tatsächlich besser als jede Telefonkette.....

Ein spontan der Arbeit abgerungener, komplett verregneter Dienstagvormittag führte mich hektisch und regennaß in den Besitz von  e̶̶i̶̶n̶̶,̶̶ ̶̶z̶̶w̶̶e̶̶i̶ , drei Metern Leostoff.
Ein Kinderkleid und ein Wickelkleid für mich sollten daraus entstehen. Einen zum Stoff passenden Wickelkleiderschnitt hatte ich seitdem aber irgendwie nicht zur Hand und mit dem Kinderkleid wollte ich nicht beginnen, da ich auf jeden Fall sichergehen wollte, dass mir genug Stoff für mein Kleid bleiben würde.

Raubtiermuster haben in meinem Leben epochal immer mal wieder eine Rolle gespielt. Ein 60-er Jahre LeoKunstfellmantel begleitete mich gefühlt das ganzes 80-er Jahrzehnt (wo ist der eigentlich hingekommen?), Mitte der 90-er habe ich meinen Liebsten in einem selbstgenähten Leo-T-shirt kennengelernt und in den 80-ern besaß ich außerdem diese selbstgenähten Leoleggings (war damals auf jeden Fall ein vollwertiges Kleidungsstück):

Täuscht mich mein Endruck, oder hat die animal-print-phase 2011 kaum den Herbst überdauert???? Ich war mir auf jeden Fall sicher, dass ich den Stoff nun bald vernähen sollte, damit er nicht zu einer weiteren Stofflagerleiche wird. Drei Meter können ein ziemlich dicker Haufen sein und viel Platz wegnehmen!

Also habe ich losgeschnitten und -genäht, ratz-fatz, so schnell war ein Kleid noch nie fertig. Während des Nähens schwankte meine Stimmung zwischen himmelhochjauchzend und schwer frustriert. Und bis jetzt bin ich immer noch unsicher, was ich von dem Kleid halten soll.
 Im Gegensatz zu meinem Strickstoffkleid fällt dieser dicke Baumwolljersey weniger geschmeidig und sofort hat das Kleid eine andere (weniger schöne) Silhouette. Kann man sich ja eigentlich denken, ist aber für mich trotzdem immer weder eine spannende Erfahrung. 
Hmmmm Ich denke, ich muß da noch ein bißchen modifizieren.... aber das Kleid ist definitiv bequem und wird somit auch jetzt schon seinen Weg in meinen Alltag finden.
Letztlich kommt es bei Leo natürlich sowieso sehr auf das Styling an, oder? (Man kann viel falsch machen!)
Zum Glück habe ich ausreichend schwarze Jäckchen....

Es ist Mittwoch. Catherine versammelt wieder alle bei sich  zum MMM.

* Kleid für Kurfürstendamm